Heute mit @lynn und Finn (@usedbuthappy auf Twitter), 18 Jahre alt und in einer festen Beziehung mit seinem Herren.

Was genießt du am Sub sein besonders?

Eine schwierige Frage. Sub sein heißt für mich Mensch sein. Schwach sein, während ein anderer stark für mich ist und geborgen sein, wenn ich es ohne meinen Herren nicht wäre. Am meisten genieße ich die tatsächlich das gemeinsame beisammensein mit meinem Herren, wie es wohl in jeder Beziehung der fall wäre. Dennoch wäre es in einer “normalen” Beziehung wohl nicht das gleiche. Ich denke es sind hier, wie fast immer, die Kleinigkeiten, welche es besonders machen. Das ziehen am Halsband. Die Autorität oder auch ganz simpel das fragen bevor ich aufstehen darf.

Was schätzt du als submissiver Part besonders an deinem Herren?

Ich weiß nicht, ob es das eine besondere gibt, was ich wirklich besonders schätze. Ich fühle mich generell wohler, wenn andere die Leitung übernehmen. Ich fühle mich sicherer, wenn ich folgen kann und tun kann was man erwartet. Es ist ein wunderbares gefühl von Glück und geborgenheit. Ich denke wenn ich etwas benennen muss, dann ist es ein strukturierter Tagesablauf und die Fähigkeit eines Dominanten Partners kreative und herausfordernde aufgaben in den Tag einzubauen, welche uns beiden spaß macht.

Wann und wie bist du zum BDSM gekommen?

Das ist wohl sehr unspektakulär. Ich kenne meinen Partner schon sehr lange und habe mich schon vorher ihm untergeordnet. Nur sehr viel natürlicher. Wir haben immer getan, worauf er lust hatte und gegessen, was ihm schmeckte etc. Es waren halt alltägliche Kleinigkeiten, welche aber noch nichts mit BDSM zu tun hatten. Dazu kamen wir erst, als wir anfingen miteinander zu schlafen und wir mehr beim Sex wollten.

Wie findet man deiner Erfahrung nach am besten passende Partner?

Ich bin überfragt. Ich habe meinen Partner bereits in meiner Kindheit kennen gelernt.

Welchen Stellenwert nimmt BDSM in deinem Leben ein?

Anfänglich hatten wir nur beim Sex interesse daran. Das wurde dann aber schleichend im Alltag mehr und inzwischen würde ich mich erdreisten zu behaupten es ist meine Lebenseinstellung. Wir haben unseren Alltag darauf eingestellt und das Machtgefälle hat sich vom Schlafzimmer auf unser gesamtes Leben verschoben.

Was ist dein Rat für Anfänger?

Nichts überstürzen. Es ist auch in Zukunft noch mehr als genug Zeit, wenn man in dem Moment noch bedenken oder unbehagen spürt. Niemals etwas tun, was einem Missfällt und generell immer sehr viel darüber reden. Was einem gefällt bzw. Nicht.

Würdest du sagen, deine Persönlichkeit bzw. Das ausleben deiner Persönlichkeit/ dein Selbstbewusstsein hat sich durch das ausleben deiner Neigung geändert und wenn ja, inwiefern?

Ich denke ich bin Selbstbewusster geworden. Mir ist viel besser bewusst, was ich möchte und was nicht. Ich kenne meine Grenzen und weiß wohin ich mich “flüchten” kann nach einem harten Tag. Das gibt mir viel Kraft. Auch der viele Zuspruch von Freunden und Bekannten hat mir sehr geholfen.

Könntest du dir noch ein Leben ohne BDSM vorstellen?

Ja. Es würde mir schwer fallen und ich möchte es auch gar nicht. Ich könnte mir dennoch vorstellen in Zukunft, sollte ich mich von meinem Partner trennen, auch erstmal ohne Leben zu können. Praktisch alles im Bereich BDSM ist für mich ein Zeichen der Hingabe und Liebe. Aber ohne Partner wird sowas eher schwierig.

Wie sehr hast du dich geoutet bzw. Welche Menschen aus deinem Umfeld wissen Bescheid?

Ich habe mich nach ca. 2 Jahren geoutet. Ich habe mir erst (eher unfreiwillig) die Zeit genommen, damit ich weiß, dass es mir wirklich gefällt und es nicht nur eine Phase war. Danach habe ich es jedem erzählt, sobald ich gefragt wurde. Einige fragten mich offen, andere waren eher schüchtern und einer meiner engeren Freunde zb. hat nie danach gefragt, sondern einfach diese Veränderung akzeptiert.

Trägst du Symbole?

Ich trage lediglich mein Halsband, welches zeigen könnte, dass ich in dieser Szene unterwegs bin, bzw. jemandem gehöre. Ich hätte gerne ein Tattoo als Zeichen, dass ich meinem Herren gehöre.

Danke für deine offenen Worte!

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