Du kennst bereits die Methoden, mit denen ich den Überblick über mein Geld behalte. Als nächstes soll es darum gehen, wo genau ich richtig knausrig bin und welche konkreten Spartipps ich empfehlen kann. Dazu musst du dir als erstes überlegen: Was ist dir wirklich wichtig, wo möchtest du einfach nicht sparen? Auf was kannst und willst du nicht verzichten? Und wir sind hier nicht bei Peter Zwegat, wenn du für 40€ im Monat ins Solarium gehen musst oder jedes Wochenende einen zwanziger verkiffst, dann ist das so. Ich judge nicht. Dann muss man eben woanders sparen. Das Geheimnis ist sich dort einzuschränken, wo es am wenigstens weh tut. Du sparst ja schließlich um am Ende mehr Lebensqualität zu haben und nicht um darauf zu verzichten.

Prioritäten beim Sparen

Die oberste Priorität für die du immer Geld ausgeben musst, sind selbstredend die monatlichen Fixkosten. Um es mit den Worten von Frauentausch-Andi zu sagen: Da lässt sich auch nicht dran rütteln. Ich finde es auch nicht geil jeden Monat 20 € für eine Rechtsschutzversicherung zu zahlen die ich weder anziehen, noch essen oder mir ins Gesicht schmieren kann. Hilft nicht! Alle weiteren Prioritäten kann ich selbst entscheiden.

Lebensmittel brauchen wir alle, klar. Aber mir persönlich ist hier die Qualität und auch die Abwechslung nicht so wichtig. Ich bin nicht so eine kreative Kochmaus und brauche Tapioka-Schoten (oder Bohnen, keine Ahnung), Shrimps, veganen Käse, Bio-Eier und sieben Mangos pro Monat. Ich esse auch dreimal die Woche Kartoffeln mir Quark, Reis mit Huhn, Nudeln mit Pesto und wenn’s mich packt ne Dose Mais. Mir ist mein „Zuhause essen“ nicht wichtig.

Viel wichtiger ist mir meine Wimpernverlängerung, hier gibt’s keine Kompromisse, die kostet was sie kostet. Und das könnt ihr jetzt bescheuert und unverhältnismäßig finden, aber dann lest am besten nicht mehr weiter. Husch husch, in der Küche wartet bestimmt noch ein Matcha-Käsekuchen, der gebacken werden will. Was ich damit sagen will: Jedem ist etwas anderes wichtig. Es ist dein Geld und niemand hat darüber zu urteilen für was du es ausgibst. Es gibt kein falsch oder richtig, solange deine Bilanz passt und du niemand anderem oder dir selbst damit schadest.

Im ersten Teil meines Artikels über den bewussten Umgang mit Geld habe ich dir erklärt, wie du den Überblick behältst und deine eigenen Prioritäten setzt. Du weißt jetzt also was dir wichtig ist, wofür du dein Geld gern ausgibst und woran du nicht sparen möchtest. Als nächstes widmen wir uns den Bereichen, bei denen du vielleicht etwas mehr auf deine Ausgaben achten kannst -ohne zu verzichten.

Geld essen ala K.I.Z.

Das Thema „auswärts essen“ ist bei mir relativ hoch priorisiert, weil es mir einfach sehr viel Lebensfreude verschafft (vielleicht gerade, weil ich zuhause esse wie ein Komposthaufen). Oft hat Essengehen aber auch einen sozialen Charakter, den ich einfach nicht missen möchte. Wenn ich in einem Restaurant bin, möchte ich nicht mehr allzu sehr auf die Preise schauen müssen. Ich möchte mich über ein leckeres Essen freuen und auch einfach bestellen auf was ich Lust habe. Es gab aber schon Zeiten in meinem Leben, da musste ich auch hier sparen. Um trotzdem nicht auf die soziale Komponente verzichten zu müssen habe ich damals oft einfach schon zuhause etwas gegessen um nicht super hungrig zu sein. Dann habe ich mit meinem Freunden im Lokal einfach nur noch eine Vorspeise oder ein kleineres Gericht bestellt.

Heute muss ich diese Sparmaßnahme nicht mehr anwenden. Trotzdem finde ich es immer noch eine schöne Alternative sich zuhause zu treffen und gemeinsam zu kochen. Das schlage ich oft vor, wenn die “Auswärts Essen“-Spalte im Haushalsbuch schon etwas lang wird. Anfangs kommt man sich etwas komisch vor. Aber bei meinen Freund:inn:en ist es inzwischen ganz normal, wenn ich sage: „Wir können auch bei mir essen, ich koche was!“ Am Ende sparen sie ja auch. Positiver Side-Effect: Das Essen zu Hause ist meistens deutlich gesünder und kalorienärmer.

Vorkochen

Wir bleiben gleich beim Thema Ernährung, weil es sich hier wirklich gut sparen lässt. Der wichtigste Tipp, den ich euch geben kann, ist euch für unterwegs vorzukochen. Vielleicht findet ihr das aufwändig oder unpraktisch, aber eigentlich ist es reine Gewöhnungssache. Ich spare mir pro Tag ca. 4-6 €, wenn ich mein Mittagessen für die Arbeit von Zuhause mitnehme. Das heißt nicht, dass ich das jeden Tag schaffe, aber sagen wir an drei von fünf Arbeitstagen in der Woche. Rechnet man das hoch sind das um die 50€ im Monat! Darüber hinaus schmeckt mir mein vorgekochtes Essen besser und es ist gesünder als Mittagessen vom Bäcker oder aus dem Supermarkt. Manchmal schaffe ich es auch nicht ganze Gerichte vorzukochen, aber wenn ich schon mal Reis, Nudeln oder Kartoffeln dabei hab, brauche ich nur noch ein paar Putenstreifen, Quark oder Käse. Das ist dann deutlich günstiger als die orientalische Bowl für 6,99.

Sparen beim Klamotten kaufen

Mein nächster Tipp zum Sparen bezieht sich auf einen Lebensbereich bei dem ich eigentlich nicht sparen möchte, nämlich meinen Kleiderschrank. Ich trage nun mal gern schöne Klamotten, suche mir gern neue Teile aus und es darf auch mal was vom ein oder anderen Designer sein. Aber ich habe was das angeht eine einfache Regel aufgestellt: Seit einem Jahr kaufe ich nur ein neues Teil, wenn ich vorher ein Altes verkaufe (oder aussortieren muss). Das mache ich auf Vinted oder Kleinanzeigen. Am Anfang ist das noch einfach, weil man vielleiht einen total überfüllten Kleiderschrank hat. Irgendwann wird der aber leerer, dafür konzentriert man sich mehr auf die Teile, die man wirklich regelmäßig trägt und die einem besonders gut gefallen.

Inzwischen überlege ich mir genau bevor ich ein neues Kleidungsstück bestelle, ob ich das wirklich brauche. Wenn es wirklich haben will, kaufe ich es mir dann. Dafür muss ich mich aber von einem anderen Teil trennen. Das coole dabei ist: Mein Kleiderschrank ändert sich übers Jahr. Ich habe immer wieder was Neues und das ganze nimmt mir weder viel Platz noch mein Erspartes weg. Natürlich gibt es auch Kleidung, die ich aus praktischen Gründen einfach kaufen muss, beispielsweise neue Schuhe, wenn die Alten kaputt sind. Oder ein Winterjacke – für die ich dann bewusst mehr Geld ausgebe. Dafür gibt’s die dann nur alle zwei bis drei Jahre.

Shopping-Detox

…kann ich euch sehr empfehlen! Das habe ich letztes Jahr von September bis Dezember gemacht. Ich habe vier Monate lang kein einziges Kleidungsstück und auch sonst keine neuen „Gegenstände“ gekauft. Nicht mal ein Zopfgummi oder eine Duftkerze. Im ersten Moment ist das super seltsam, vor allem im Drogeriemarkt oder größeren Supermärkten. Da ist es wirklich eine kleine Challenge stur nur nach den Produkten zu greifen, die man für den Alltag nachkaufen muss. Es hat nicht lang gedauert und das Verlangen mir etwas „Neues“ kaufen zu müssen hat aufgehört. Obwohl ich auf Instagram jeden Tag hunderten Anzeigen und tolle Klamotten ausgeliefert bin, habe ich nicht mehr das Bedürfnis gehabt mir den Warenkorb voll zu machen. Ich musste mich regelrecht zwingen mir nach viermonatigem Detox zwei Leggins zu bestellen und es hat mich mehrere Tage nachdenken gekostet. Wenn ich schätzen würde, habe ich mir in dieser Zeit sicher mehrere Hundert Euro gespart und mich auch irgendwie seltsam frei gefühlt.

Oh – Stromsparen!

Ende letzten Jahres ist das Thema an keinem vorbei gegangen: Die Strompreise sind extrem gestiegen. Hohe Energiekosten können echt ein Loch in unseren Geldbeutel fressen. Leider gehören sie zu den Kosten, die sich nicht vermeiden lassen, denn wir alle brauchen Strom. Genau zum Peak des Strompreisanstiegs letztes Jahr im November, bin ich umgezogen. Na toll, ist ja nicht eh schon so dass der Umzug an sich Stress und Kosten verursachen würde. Nein, da lebst du eh schon im vierstelligen Mietbereich in einem Münchner Vorort und dann musst du dir auch noch unter all den Stromanbietern, den aussuchen, der dich am wenigstens an dein Existenzminimum führt.

Bei meiner Suche nach dem passenden Anbieter bin ich auf „O-Strom“ gestoßen. Dort bin ich jetzt seit sechs Monaten und ich kann euch das Start-Up absolut empfehlen. Beim Vertragsabschluss war mein Abschlag noch relativ hoch, ich lag bei 83€ für eine 2,5-Zimmer-Wohnung. O-Strom gibt aber jede Veränderung des Netto-Strompreises direkt an die Kunden weiter. Gleichzeitig habe ich jeden Monat meinen Zählerstand freiwillig abgelesen und in die O-Strom App eingetragen, wobei sich nach und nach herausstellte, dass ich weit unter dem für mich geschätzten Verbrauch lag. Dies hatte zur Folge, dass mein Abschlag jeden Monat von O-Strom neu berechnet und nach unten korrigiert wurde. Inzwischen bin ich bei 42€ im Monat. Das ist noch immer mehr als ich verbrauche und ich kann auf jeden Fall am Ende des Jahres mit einer fetten Rückzahlung rechnen – statt mit einer Nachzahlung.

Die Höhe der aktuellen Rückzahlung kann ich jederzeit in der App einsehen. Somit ist das auch wieder Geld mit dem ich planen kann. Übrigens ist das an dieser Stelle keine Werbung oder Kooperation, sondern einfach eine Erfahrung. Falls jemand nun gern zu O-Strom wechseln möchte, schreibt mir gern via Instagram, dann kann ich euch meinen Weiterempfehlungscode senden. Den bekommt jeder Kunde automatisch. Wird dieser benutzt bekommen Alt- und Neukunde einen Bonus.

Den Alman raushängen lassen

Eigentlich ist das gar ein richtiger Spar-Hack, sondern vielmehr eine kleine Ermutigung. Wenn du für etwas bezahlst, dann solltest du auch genau das bekommen, was du bezahlst. Vor allem bei deinen Fixkosten. Kommt es vielleicht öfter vor, dass dein W-LAN zuhause ausfällt? Oder du wegen einer Störung bei deinem Anbieter stundenlang kein Netz hast? Dann lohnt sich oftmals eine kleine Beschwerde. Bei jeder kleinsten Störung direkt deinen inneren Rüdiger rauszuholen ist natürlich übertrieben. Passieren Störungen öfter, sodass du tatsächlich genervt oder gar eingeschränkt bist, dann beschwer dich. In den meisten Fällen kommt dein Anbieter dir mit einer Gutschrift entgegen, die dein Haushaltsbuch schön entlastet. Genauso ist es bei der Miete, für die du wohl monatlich dein meistes Geld opfern musst. Ist ein Fenster nicht dicht, hat es 32 Grad in deiner Bude oder funktionieren nur zwei drittel aller Steckdosen? Dann darfst du bis dieses Problem behoben ist die Miete mindern. Wichtig ist, dass du das nicht einfach willkürlich machst, sondern es deinem Vermieter ankündigst.

Ich habe beispielsweise ganz freundlich angefragt, dass ich gerne eine rückwirkende Mietminderung für drei Monate einfordern würde, da mein TV nach meinem Einzug keine Sender empfangen konnte. (Dass mein Bedürfnis fernzusehen gleich null ist und der Bildschirm eigentlich nur zur Deko an der Wand hängt ist ja unrelevant.) Tatsächlich wurde meinem Anliegen direkt nachgegeben und ich habe eine kleine Rückzahlung erhalten. Solche „Beschwerden“ sind können mit ein bisschen Aufwand verbunden sein. Manchmal kostet es aber nur eine E-Mail und bringt bares Geld.

Sparen mit Payback

Payback und andere Cash Back-Anbieter machen euch sicherlich nicht reich. Aber klein Vieh macht auch Mist und es kostet euch absolut nichts beim Einkaufen einfach eure Karte zu Scannen. Die Payback-Karte gibt es auch als App, in der man auch direkt alle aktuellen Coupons aktivieren kann. Das Smartphone hat man eh immer dabei und Griffbereit. Mein Tipp : Holt euch von den gesammelten Punkten keine dusseligen Prämien, bei denen man immer noch zuzahlen muss. Kein Mensch braucht ein 15-teiliges WMF-Topfset oder einen Granit-Messerblock. Mit der Payback-App könnt ihr eure Punkte auch einfach direkt wieder zum Bezahlen verwenden. Das mache ich oft bei DM, wenn ich nur Kleinigkeiten kaufe. Die paar Euro bezahle ich dann mit meinem Punkten. Oder aber man sammelt ein bisschen länger und wandelt die Punkte dann irgendwann in einen Gutschein um. Payback hat viele Partner, bei denen man sowieso früher oder später Geld ausgibt, beispielsweise Ikea, Zalando, H&M und Lieferando.

Sparen mit den Öffentlichen

Das Auto öfters mal stehen zu lassen spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Jaja.. die alte Leier. Das ist mir aber eigentlich völlig egal, denn hauptsächlich schont es auch meine Nerven. Vor allem wenn man in einer Großstadt unterwegs ist. Statt in München ewig nach einem Parkplatz zu suchen und für diesen dann auch noch unverschämt hohe Gebühren zu bezahlen, fahrt lieber ein paar Stationen öffentlich. Spätestens jetzt, wo es das 49-Euro-Ticket gibt lohnt sich das extrem. Ich verstehe, dass es oft bequemer, cooler und angenehmer ist mit dem Auto ans Ziel zu kommen. Aber für mich ist das eben keine Priorität, das Spritgeld spare ich mir lieber und hole mir dafür einen doppelten Caramel Frappuchino bei Starbucks. Damit fühlt man sich auch cool und wichtig, sogar in der U2. Außerdem kann ich die Fahrzeit nützen um endlich zwölf unbeantwortete WhatsApp-Nachrichten zu lesen oder eine Mail zu schreiben.

Mini-Spar-Hacks

Neben den oben genannten Tipps, habe ich jetzt zum Schluss noch eine Liste an Mini-Hacks zum Sparen, die keiner großartigen Erklärung bedürfen:

  • Wäscheparfum ist sinnlos. Kauft es nicht.
  • Immer eine Einkaufstasche im Auto haben
  • Streaming-Dienste mit Freund:inn:en teilen
  • Wimpern-Extensions selbst machen (z.B. Girl Got Lashes)
  • Einkaufszettel schreiben und sich daranhalten
  • Im Gym duschen
  • Bücher bei Rebuy kaufen
  • Kleidung bei Vinted kaufen
  • Best Secret oder Outlets für Designer-Shopping nutzen
  • Moet auf Amazon bestellen (ist deutlich günstiger als im Supermarkt)
  • Wiederverwendbare Waschpads statt Wattepads kaufen
  • Sneaker (v.a. Schnürbänder) einfach mal waschen statt neu kaufen
  • Pediküre zusammen mit Freundinnen gegenseitig selbst machen (z.B. Neonails)
  • Wenn der Eyeliner leer ist einen Tropfen Wasser rein
  • Haarspitzen selbst schneiden oder von einem/einer Freund:in schneiden lassen
  • Körperpeeling selbst machen (Zucker, Kaffee, Honig etc.)
  • Wäsche aufhängen statt in den Trockner
  • Kühlschrank nicht auf die kälteste Stufe
  • Möbel/Wohn-Accessoires/Lampen bei Ebay kaufen
  • Beim Haarewaschen Dusche abstellen
  • Kundenkarten nutzen
  • Öfter mal beim Kochen Reste verwerten
  • Gegen den Durst zu den Drinks eine Flasche Leitungswasser dazu bestellen
  • Unterwegs immer etwas zu trinken dabeihaben
  • Auf Sonderangebote (z. B. Blackweek) warten
  • Tierbedarf online bestellen (oft günstiger)
  • Medikamente online bestellen (viel günstiger!)
  • Dinge, die man nur kurzzeitig braucht von Freund:inn:en ausleihen
  • Vor dem Online-Shopping kurz mal nach Rabattcodes Googlen, auch Instagram checken
  • Olaplex (oder dein Teures Shampoo) mit einem anderen Shampoo mischen

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