Disclamer: In diesem Artikel geht es um Männer, die nichts richtig machen können, Feministinnen, die dafür Sorgen, dass Frauen sich schämen, um weiße Ritter, #metoo Debatten und vieles mehr – und das auch gerne arg überspitzt, sarkastisch und zynisch. Wenn du dich mit Sarkasmus schwer tust oder es dir schwer fällt, so etwas zu lesen, solltest du dich vielleicht lieber nach anderen Artikeln von uns umsehen.

CN: #metoo, Whiteknight, Mansplaining, #MenAreTrash

Mit Männern kann man nicht diskutieren?

Ist das Internet nicht ein toller, magischer Ort? Wir können uns austauschen, im Schutz der Anonymität, Vertraute finden, die dasselbe Trauma herumtragen, wie wir, Kontakte knüpfen, die unsere Interessen und Vorstellungen teilen und vor allem können wir super woke werden und unsere achtsamen, woken Gedanken dann auch wiederum mit anderen teilen. Nicht zu vergessen all die vermeintlich witzigen Quotes und Memes! Yey! Oder etwa doch nicht so yey?

Ein Nachteil der ganzen Internetdiskussionskultur ist, dass wir auf einmal mit Menschen diskutieren können, die wir nicht kennen. Wir können sie nicht einschätzen, sehen ihre Mimik und Gestik nicht – und sie unsere. Großartig, um unsere Unsicherheiten zu kaschieren und auch gerne Mal was raus zu hauen, was wir face-to-face nie sagen würden. Außerdem ein großartiger Ort, um die schreckliche DM die wir auf Dating-Plattformen bekommen haben, zu teilen, sich über die schlimmsten Dates unseres Lebens auszutauschen und die blöden Kerle mal ordentlich an den Pranger zu stellen. Alle gleich! Alle scheiße! Oder vielleicht doch nicht?

Wann ist ein Mann ein Mann?

Wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann kann es uns doch sowieso kein Mann recht machen, oder? Ist er sensibel, dann ist er ein Softie. Was will ich denn mit einem, der mehr weint, als ich? Ist er selbstbewusst? So einen Macho kann ich nicht brauchen. Hat er klare Vorstellungen an eine Beziehung? Ich lasse mich doch nicht einschränken! Oder, noch schlimmer, hat er keine konkreten Wünsche? Wer will schon einen Jammerlappen ohne eigene Meinung?

Ein Mann muss stark sein, aber die körperliche Überlegenheit nie ausnutzen, außer, wir stehen auf harten Sex, dann bitte schon. Er soll größer sein als wir, aussehen wie das GAP-Unterwäschemodel auf der Litfaßsäule, aber bitte nicht die ganze Zeit mit seinen Jungs im Gym oder auf dem Fußballplatz rum hängen.
Haushalt muss er draufhaben, wir sind schließlich nicht seine Mama, die den ganzen Scheiß für ihn macht. Geld muss er verdienen, ordentlich, denn er soll ja hypothetisch eine Familie ernähren können. Aber bitte nicht zu viel arbeiten und genug Zeit für uns haben. Wir sind ja in einer Beziehung auch total gleichberechtigt!

Noch mehr Paradoxen…

Wir wollen zwar nicht den Haushalt für ihn führen, er soll aber bitteschön alle handwerklichen Skills haben, die man braucht, unser Auto pflegen, unseren Schminktisch aufbauen, die Glühbirnen tauschen und die schicke, teure Wohnwand anbringen. Er soll immer Lust haben, wenn wir Lust haben, aber Gott bewahre, er hat Lust und wir nicht, denn dann will er immer nur das Eine. Die Initiative sollte schon vom ihm ausgehen, aber nur wenn es uns passt.


Beim Kennenlernen gilt auf einmal nicht mehr “Ladies first”, da wollen wir den Gentleman aus alter Schule. Aber nicht mit diesen veralteten Geschlechterrollen Ansprüchen, also, zumindest nicht an uns.
Er muss uns den Hof machen, uns zeigen, dass er echt voll an uns interessiert ist, aber ja nicht aufdringlich, du stalkender Creep.
Ein “Hi, wie geht es dir” ist furchtbar unkreativ, ein Joke aber so früh unangebracht. Die toll ausformulierte, lange Erstnachricht ist sicher Copy+Paste, außerdem viel zu unpersönlich, er erzählt ja nur über sich und hat gar nicht genug Interesse an mir gezeigt. Kranke Maßstäbe, die Männer maßgeblich verzweifeln lassen.

Ich prangere das an!

Dass ich all das ungeniert sagen kann, liegt daran, dass ich eine Frau bin. Denn ein Mann, der erklärt, dass es Männer schwer haben, der leidet unter “fragiler Männlichkeit” oder ist ein “toxischer Narzisst”. Egal, was ein Mann tut, im SocialMedia-Dschungel ist er immer nur die zweite Klasse. Nur hübsch, nur ein Arsch, nur auf das Eine aus, nur gekränkt, nur ungeliebt, nur antifemnistisch. Und wir gerade bei Feminismus und anprangern sind, können wir doch gleich noch über Doppelmoral reden.

Feminismus gibt es schon lange, für diesen Artikel interessant ist aber das Verständnis von Feminismus in der sogenannten “zweiten Welle der Frauenbewegungen”, in den 1960er Jahren. Hier war das erklärte grundsätzliche Ziel der Feministinnen: Recht auf Selbstbestimmung, aktives Mitspracherecht in der Politik, uneingeschränkter Zugang zu qualifizierten Tätigkeiten und die Abschaffung des Paragrafen 218.

Überhaupt war Mitspracherecht DAS Thema vieler Frauenbewegungen zu unterschiedlichen Zeiten. Und ich meine, das war schon gut so. Wie viel haben wir da nur erreicht? 1918 endlich das überfällige Wahlrecht für Frauen, 1949 der Eintrag in die Verfassung: “Männer und Frauen sind gleichberechtigt.” 1957 entfällt das Recht des Mannes, seiner Frau Arbeit zu untersagen und schließlich (wirklich spät übrigens, liebe Herren!), 1994 wird dieser Artikel noch ergänzt: «Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.» Sorry für den kleinen Ausbruch Richtung Feminismus.

Feminismus ja, aber nicht für Männer!

Das sind alles Gute, wichtige Errungenschaften, Thanks, Ladies. ABER: Wie kommen wir Frauen von heute jetzt dazu, Männern ein Mitspracherecht zu verweigern? Warum war es uns wichtig, auch bei Themen, die uns nicht tangierten, gehört zu werden und jetzt nehmen wir uns das Recht heraus, Männern ebendies abzusprechen? Versteht mich in diesem Zusammenhang nicht falsch – ich bin nicht gegen Feminismus. Ich bin gegen überaufgeregte Feminazis, die maßlos übertreiben, bei jeder Kleinigkeit über die Männer und das Patriarchat herziehen und versuchen, jahrzehntelange Ungerechtigkeit, die Frauen ja wirklich widerfahren ist, jetzt auf Männer zu übertragen, damit die endlich verstehen wie das ist. Wie können wir uns für Gleichberechtigung und Menschenrechte einsetzen, während wir Männerrechte mit Füßen treten?

Stay tuned for Part 2.

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